Nespresso, Dolce Gusto etc.: Wer macht den besten Espresso?

Unzählige Kaffeekapseln, viele Systeme: Im Geschmack unterscheiden sich die zehn getesteten Espresso-Kapseln stark.

Auf dem Serviertablett von «Kassensturz» und der welschen Schwestersendung «A bon Entendeur»: Zehn Espressi von verschiedenen Systemen wie Nespresso, Migros Delizio oder Dolce Gusto. Alle Kaffees sind in Einzeldosen portioniert, in Alu-, Plastik- oder kompostierbaren Kapseln. Gross sind die Preisunterschiede von 25 bis 60 Rappen pro Portion. Was natürlich vor allem interessiert: Welcher Kaffee schmeckt am besten?

Degustiert wird im Restaurant des Genfer «Grand Théâtre». Das Service Personal serviert die Kaffees der Jury «tout de suite» – damit die Crema, die feine Schaumschicht, intakt bleibt. Das Auge trinke mit, betont die brasilianische Kaffeeexpertin Suyan Karpat: «Eine schön dichte, dicke Crema ist das Erste, was man von einem Kaffee mitbekommt.»

Kapsel von Globus für Nespresso fällt durch

Von der Jury gar nicht goutiert wurde der Bio-Espresso Carasso fürs Nespresso-System. Die kompostierbare Kapsel ist die teuerste im Test, für 60 Rappen gekauft im Globus. Sie schafft gerade mal 36 von 100 möglichen Punkten. Für die Fribourger Kaffeeexpertin Lucie Addison schmeckte der Kaffee nach Karton. Globus verzichtet auf eine Stellungnahme.

Coffee B: «Wie koffeinfreier Kaffee»

Ebenfalls auf wenig Begeisterung stösst der Espresso Café Royal für das System Coffee B von Migros. Der Kaffee aus der kompostierbaren Kugel erhält von der Jury 39 Punkte. Für die Lausanner Barista Dina Borges schmeckt dieser Kaffee «eher wie koffeinfreier Kaffee».

Klarer Testsieger ist Bialetti Raffinato

Bei der Degustation oben aus schwingt der Raffinato von Bialetti. Die Aluminiumkapsel für das Nespresso-System überzeugte die Kaffeeexpertinnen. Stellvertretend die Degustationsnotiz von Chefsommelière Sarah Pagès: «Die köstlichen Brioche- und Vanillenoten haben mir sehr gut gefallen.» Sieben der zehn degustierten Kaffees landen mit der Bewertung «genügend» im Mittelfeld.
Sarah Pagès: « Die Brioche- und Vanillenoten haben mir sehr gut gefallen»